So bauen Sie Ihren Gartenteich
Der Standort und Planung
Das A und O für einen gesunden Teich ist der richtige Standort. Planen Sie
also vorher genau, wo Sie ihn anlegen wollen. Wählen Sie einen halbschattigen
Platz, der nach Süden und Westen hin offen ist, mit einer Sonnenscheindauer von
ca. 4 bis 6 Stunden. Die Nordseite des Gartens ist ungeeignet. Wenn Sie einen
Architekturteich anlegen wollen, sollten Sie diesen in Hausnähe anlegen. Ein
Biotop für Pflanzen und Tiere sollte dagegen an einer ruhigen Stelle des
Gartens platziert werden. Ein Platz unter Laubbäumen sollte jedoch wegen dem
Laubfall im Herbst und der zu großen Schattenbildung vermieden werden. Bei der
Standortauswahl sollten Sie auch Rücksicht auf Ihre Nachbarn nehmen. Das
Plätschern eines Springbrunnens oder des Bachlaufes beispielsweise kann auf
Dauer für die Nachbarn unangenehm werden und hat schon zu manchen
Nachbarschaftsstreit geführt. Frösche bilden mitunter eine enorme
Geräuschkulisse, die einem den Schlaf rauben kann. Nicht zuletzt sind auch
Sicherheitsvorkehrungen z. B. für Kinder wichtig.
Ebenso sollte für die Wasserzufuhr und Entsorgung gesorgt sein. Die Zufuhr
funktioniert mit Leitungs-, Regen- oder Brunnenwasser. Regenwasser sollte nicht
zur Erstbefüllung benutzt werden, da es extrem arm an Mineralien aber reich an Verschmutzungen
aus der Luft ist. Wenn Ihr Brunnenwasser eine gute Qualität hat, können Sie es
zur Befüllung Ihres Teiches nehmen. Ihr Fachhändler testet Ihr Wasser bestimmt
für Sie, und kann Ihnen sagen ob es geeignet ist. Bei einem Fischteich sollten
Sie auch Filter und Pumpen mit einplanen. Um einen gesunden Lebensraum im Teich
zu bieten, ist es wichtig, das der Filter und die Pumpe richtig platziert sind.
Stromzufuhr und anschließen der Steckdosen sollte von einem geprüften Fachmann
gemacht werden. Auf jeden Fall dürfen Steckdosen niemals direkt am Wasser
installiert werden. Das ganze System muss durch einen sogenannten FI-Schutz
(Fehlerstromerkennung) abgesichert werden.
Die Teichform und die Teichgröße
Der eigene Geschmack, die Grundstücksgröße oder der spätere Standort
bestimmen Größe und Form des Teiches. In jedem Fall spielt die Teichgröße
eine wichtige Rolle für das biologische Gleichgewicht im Teich: Je größer der
Teich ist, desto natürlicher wirkt er, und desto günstiger sind die
Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere. Wenn Sie Fische halten wollen, muss
der Teich mindestens 1 m tief sein, um ihnen auch im Winter einen optimalen
Lebensraum zu bieten. Bei der Bestimmung von Teichgröße und Wassermenge kann
Ihnen diese Regel helfen: pro Quadratmeter Wasseroberfläche möglichst über
400 l Wasserinhalt.
Überlegen Sie sich darüber hinaus, ob Sie einen Folienteich oder einen
Fertigteich ablegen wollen. Fertigteiche bieten den Vorteil, das sie schnell und
unkompliziert zu installieren sind. In der Regel verwendet man unter 4 qm ein
Kunststoffbecken mit einer Mindesttiefe von 40 cm. Teichfolie hat den Vorteil,
das sie damit jede erdenkliche Teichform gestalten können.
Kunststoffbecken
Fertig-Teichbecken
aus Polyethylen (PE) oder glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) sind besonders
haltbar und relativ leicht einzubauen. Aber oft sind hier der Gestaltung Grenzen
gesetzt, denn selbst große einteilige Modelle bieten meist weniger als 10 qm
Wasseroberfläche und sind üblicherweise max. 80 cm tief. Das ist besonders
für eine Überwinterung von Fischen zu wenig. Größere, zusammensetzbare
Fertigteiche sind hingegen recht sperrig und lassen sich in ihrer Form
natürlich auch nicht nach eigenen Wünschen gestalten oder verändern. Trotzdem
haben sie aber durch Zusatzmaterialien einigen Spielraum bei der
Teichgestaltung. So können Sie den Fertigteich mit einem Bachlauf erweitern.
OASE bietet entsprechende formschöne Bachlaufschalen an.
Teichfolie
Teichfolie hat den großen Vorteil, das jede Teichform realisiert werden
kann. Sie ist in der Regel in Stärken von 0,5 bis 2,0 mm erhältlich und sehr
lange haltbar. Die Folie sollte UV- Kälte- und Verrottungsbeständig,
Fischverträglich, wurzel- und Reisfest sein. Kautschukfolie ist am besten für
einen Naturnahen Teich geeignet. Sie zeichnet durch viele gute Eigenschaften
aus. Achten Sie darauf, das die Folien nicht zu sehr geprägt sind. Denn die
gesamte Folie ist nur so stark wie ihre dünnste Stelle. Für einen Rand eignet
sich zum Bespiel Steinfolie.
So bauen Sie den Fertigteich ein
Haben Sie den Standort festgelegt, platzieren Sie dort das
Fertigteichbecken. Markieren Sie den Umriss des Beckens mit Stöcken oder Sand.
Zeichnen Sie danach die anderen Zonen auf. Heben Sie nun die unterschiedliche
Teichgrube aus und formen die verschiedenen Zonen. Bedecken Sie den Boden mit
etwa 10 cm feinem Sand. Danach setzten Sie das Becken ein und füllen den
unteren Bereich des Beckens mit Wasser. Prüfen Sie nun, ob das Becken gerade in
der Grube steht. Dazu ist eine Wasserwaage sehr hilfreich. Füllen Sie anschließend
Sand in die Zwischenräume am Beckenrand und spülen diesen mit Wasser ein, bis
das Teichbecken fest sitzt. Zum Schluss füllen Sie den Rand mit etwas Erde an.
Den Aushub können Sie nun noch für einen Bachlauf oder zum weiteren Gestalten
verwenden.
Der Folienteich
Bestimmen
Sie den Umriss Ihres Teiches zum Beispiel mit Sand, einem Schlauch oder einer
Schnur. (Bild 1) Legen Sie die verschiedenen Zonen fest, die Ihr Teich haben
soll. Sumpfzone bis 10 cm, Flachwasserzone 20 bis 40 cm, Tiefwasserzone 60 bis
150 cm. Beginnen Sie nun den Teich auszuheben. Arbeiten Sie sich am besten von
außen bis zur Mitte hin. Ziehen Sie um den Teich einen ca. 15 cm tiefen Graben,
die sogenannte Kapillarsperre. Diese ist wichtig, damit sich das umliegende
Erdreich nicht mit Teichwasser voll saugt. Nach der späteren Bepflanzung wird
diese mit Kies verfüllt und die überschüssige Folie abgeschnitten. (Bild 2)
Graben
Sie die Grube etwas tiefer als der Teich eigentlich werden soll und entfernen
Sie alle Steine und Wurzeln. Wichtig bei Fischteichen: Ein ausreichend hohes
Ufer (gegen Katzen), ein entsprechend tiefer Bodengrund und ein Bodenablauf
(sprechen Sie darüber am besten mit Ihrem Fachhändler). Legen Sie außerdem
gesicherte Ausstiege an für den Fall, das Tiere in den Teich fallen. Und
berücksichtigen Sie für spätere Pflanzkörbe Mulden.
Verkleiden Sie den Teich mit Sand und klopfen diesen gut fest. Ermitteln Sie den
Folienbedarf, z. B. mit einem Schlauch, den Sie entsprechend abmessen. Rechnen
Sie aber an jedem Rand
ca. 50 cm dazu. Zur genaueren Berechnung hilft
Ihnen die folgende Seite. Als nächstes sollten Sie die Teichgrube mit einem
speziellen Teichvlies auskleiden (Bild 3), um zu verhindern, das später
eventuell Wurzeln die Teichfolie durchstoßen. Danach legen Sie die Folie in die
Teichmulde. Sie sollten sich dazu helfende Hände besorgen, dann macht sich die
Arbeit leichter. Die Folie sollte möglichst Faltenfrei sein, wobei kleinere
Falten Tieren Unterschlupf bieten. Die Folie wird durchdie Kapillarsperre gelegt
und dahinter abgeschnitten. Danach bedecken Sie den Grund des Teiches mit Sand
oder Kies und füllen die Tiefwasserzone mit Wasser (Bild 4). Nun können Sie
beginnen
Ihren Teich zu gestalten. Füllen Sie die verschiedenen Zonen mit Substrat oder
nährstoffarmer Erde. Spezielle Teicherde hat ist nicht empfehlenswert. Setzen
Sie die Pflanzen und die Technik in den Teich ein. Nun können Sie den Teich bis
zum Rand befüllen. Bis sich Filter und das biologische Gleichgewicht
eingestellt haben, wird sich der Teich noch einige male Verändern. Fische
sollten jetzt noch nicht eingesetzt werden, sondern erst, wenn der Teich na ca.
einem Jahr sein biologisches Gleichgewicht gefunden hat. Auch dann sollte der
Teich nur mit bis zu 1000 g Fisch bei 1 m tiefe pro Kubikmeter Wasser besetzt
werden.
Also dann viel Spaß beim Bauen.