Teichbewohner des
Jahres 2003 bei Hobbygartenteich
Der Teichmolch
Die
Themen: Was sind Molche Lebensweise
der Molche Bedeutung/Gefährdung
Kurzportrait Teichmolch Fortpflanzung
Bücher zum Teichmolch
Zum Beispiel in Berlin kommen zwei Molcharten vor, der Teichmolch und der Kammmolch. Sie gehören zu den Schwanzlurchen, einer Ordnung der Amphibien. Auf der Erde leben knapp 300 Schwanzlurcharten, davon sind 6 in Deutschland heimisch (Feuersalamander, Alpensalamander, Kammmolch, Bergmolch, Teichmolch und Fadenmolch). Diejenigen von ihnen, die eine längere Zeit des Jahres im Wasser leben, werden als Molche bezeichnet, während die Schwanzlurche, die das Wasser höchstens zur Eiablage oder zur Geburt der Larven aufsuchen, Salamander genannt werden. Teich- und Kammmolch leben im Frühjahr und im Sommer in stehenden Gewässern, die dicht mit Wasserpflanzen bewachsen sind; hier pflanzen sie sich auch fort und verbringen ihre Larvenentwicklung.
Wie alle Amphibien - auch die Frösche und Kröten gehören dazu - haben die Molche eine nackte, drüsenreiche Haut, die die Tiere nur unvollkommen vor der Austrocknung schützt. Deshalb können sie nur feuchte Lebensräume besiedeln. Bei den im Wasser lebenden Molchlarven erfolgt die Atmung durch Kiemen, die seitlich am Kopf angeordnet sind. Die erwachsenen Tiere verfügen über zwei Atmungsmöglichkeiten, die Hautatmung, die auch im Wasser funktionsfähig ist, und die Lungenatmung. Da die Lunge nur sehr einfach ausgebildet ist, spielt die Hautatmung eine sehr große Rolle.
Molche führen ein sehr verstecktes Leben. Besonders während ihres Landaufenthaltes vom August bis März bekommt man sie kaum zu sehen. Die Tiere leben zu dieser Zeit an feuchten Stellen in der Nähe von Gewässern. Tagsüber verbergen sie sich unter Moos, Holz, Steinen oder in Erdhöhlen, nachts gehen sie auf Nahrungssuche. Die Nahrung der Molche besteht aus lebenden Kleintieren; Regenwürmern, Nacktschnecken, Insekten und deren Larven stellen auf dem Land die Hauptnahrung dar. Im Spätherbst graben sich die heimischen Molche tief in den Boden ein und verfallen in Winterstarre. In diesem Zustand überdauern sie die Frostperiode. Wenn im Frühjahr die Temperaturen wieder ansteigen, erwachen sie aus der Winterruhe und begeben sich in nahegelegene Teiche, Tümpel oder Gräben. Jetzt beginnt die Fortpflanzungszeit. Den Männchen von Teich- und Kammmolch wächst ein heutiger Rückenkamm, der die Tiere sehr bizarr und prächtig aussehen lässt. Um die unscheinbaren Weibchen anzulocken, geben die Männchen Duftstoffe ab und wedeln diese mit dem Schwanz dem Weibchen zu. Durch Umtanzen der Partnerin veranlasst das Männchen diese, ihm zu folgen, dabei wird ein Samenpaket abgesetzt, das vom Weibchen mit der Kloake aufgenommen wird. Jetzt beginnt das Weibchen mit der Eiablage. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven entwickeln sich in etwa drei Monaten zu kleinen Molchen, die im Spätsommer an Land gehen.
Bedeutung, Gefährdung und Schutz der Molche
Molche erfüllen wichtige
Funktionen in den komplizierten ökologischen Lebensabläufen von
Kleingewässern. Die Larven stellen Futter für eine Vielzahl von Tieren dar,
wie z. B. für Insektenlarven oder Fische, die erwachsenen Molche ihrerseits
ernähren sich von Würmern, Schnecken, Kleinkrebsen oder Insektenlarven (z. B.
Mückenlarven). Sie sorgen als mittlere Glieder der Nahrungsketten mit dafür,
die Funktionsfähigkeit der betreffenden Ökosysteme zu erhalten. Besonders in
einer Großstadt wie Berlin wirkt eine Vielzahl von Gefährdungsfaktoren auf die
Molche und ihre Lebensräume ein. Das hat dazu geführt, dass ihre Bestände in
den letzten Jahren stark zurückgegangen sind. Heute werden die beiden hier
heimischen Arten in der "roten Liste der gefährdeten Amphibien und
Reptilien von Berlin West" geführt. Die Laichgewässer und die darin
lebenden Molche werden besonders durch zu steile Uferbefestigungen, Verrohrung,
Begradigung und Ausbetonierung von Gräben, Verschmutzung der Gewässer,
Zerstörung der Gewässervegetationen und durch das unmäßige Aussetzen
insbesondere von gebietsfremden Fischen gefährdet. Durch Straßenbau, aber auch
durch die Anlage von Industrieanlagen oder Wohnsiedlungen, werden die
Laichgewässer der Molche häufig von ihren Landlebensräumen abgeschnitten, so
dass geeignete Biotope immer seltener werden und die Molche sich kaum mehr
fortpflanzen können. Die Vernichtung feuchter Lebensräume durch
Grundwasserabsenkung, Bebauung von Brachflächen, Verwendung von Insektiziden
und Herbiziden sowie häufig zu intensive gärtnerische Pflegemaßnahmen, die
der Natur keinen Platz lassen, bedrohen die Molche in den Lebensräumen. Alle
Molche in den Landlebensräumen. Alle Molche sind daher durch die
Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Weder die ausgewachsenen Tiere
noch ihre Eier (der "Laich") oder ihre Larven dürfen daher gefangen
bzw. entnommen, verletzt oder getötet werden.
So wird aus der Larve der Molch
Die
Tiere suchen sich Teiche und Tümpel in denen sie sich fortpflanzen können. Den
Männchen wächst in dieser Zeit ein Rückenkamm, der die Tiere sehr prächtig
aussehen lässt. Um die Weibchen anzulocken, geben die Männchen Duftstoffe ab,
und wedeln diese den Weibchen mit dem Schwanz zu. Durch ein Umschwimmen des
Weibchens, veranlasst das Männchen ihm zu folgen. Dabei wird ein Samenpaket
abgesetzt, das vom Weibchen durch die Kloake aufgenommen wird. Danach beginnt
das Weibchen mit der Eiablage und heftet die Eier einzeln an Wasserpflanzen.
Nach einigen Tagen erkennt man den Embryo in der durchsichtigen Gallerthülle.
Nach 14 Tagen schlüpft aus den Eiern eine zunächst beinlose Molchlarve.
Ihr wachsen erst die Vorderbeine, danach dann die Hinterbeine. Nach zwei bis
drei Monaten ist die Larve ausgewachsen. Kiemenwüchse und Flossen bilden sich
zurück. Im Sommer verlässt der Teichmolch den Teich und begibt sich an Land.
Nach ca. drei Jahren ist er geschlechtsreif.
Der Teichmolch (Triturus vulgaris)
Männchen des Teichmolches | Weibchen des Teichmolches |
Teichmolch in Landform | Teichmolchlarve |
Typischer Teichmolchbiotop | Verbreitung des Teichmolches in Europa |
Kennzeichen: bis 11 cm lang, Oberseite hellbraun, Unterseite cremefarben mit orangenem Mittelstreifen, Männchen mit durchgehendem Kamm. Larve bis 3cm lang, Schwanzende stumpf.
Lebensraum: pflanzenreiche stehende Gewässer, z. B. Park-, Friedhofs-, Gartenteiche und deren Umgebung.
Gefährdungsursachen: Vernichtung
der Gewässer und der Ufervegetation, Aussetzen von Fischen, Wegfang durch den
Menschen.
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